Tierschutzverein Heilbronn und Umgebung e.V.
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Kaninchenflut im Tierheim

Das Tierheim Heilbronn beherbergt derzeit ca. 40 Kaninchen, davon die meisten Tiere in Innenhaltung. Das sind so viele Kaninchen, wie schon lange nicht mehr. Das Tierheim hat jeden Auslauf belegt und es folgen immer weitere Anfragen für Abgabetiere, die Gründe hierfür variieren.

Eines kristallisiert sich jedoch heraus – viele Halter haben sich die Tiere in Coronazeiten angeschafft, oft über Internetplattformen und können diese nun nicht mehr artgerecht versorgen oder die Kaninchen haben sich unkontrolliert vermehrt.

„Wir bekommen nun die Nachwirkungen von Corona zu spüren, viele haben sich in dieser Zeit Kaninchen angeschafft und möchten diese nun im Tierheim abgeben“ sagt Silke Anders, Vorsitzende des Tierschutzvereins Heilbronn.

Unter den Abgabetieren sind auch viele sehr junge Kaninchen und Mütter, die schwanger oder zusammen mit ihrem Nachwuchs ins Tierheim gebracht werden. Auch die Anzahl der Fundkaninchen und die der ausgesetzten Tiere häufen sich, so kamen die letzten beiden Kaninchen mit der Feuerwehr abends ins Tierheim. Passanten hatten diese an einem Parkplatz gefunden und gesichert.

“Da die meisten der abgegebenen Tiere aus Innenhaltung stammen und die Außentemperaturen noch zu kalt sind, platzen wir in unserem Kaninchenhaus aus allen Nähten”, sagt Anja Fischer, Stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins. Die Tiere haben noch kein ausreichendes Winterfell, sodass die Kaninchen erst im Frühjahr an die Außenhaltung gewöhnt werden können.

Die beiden Kaninchenkinder Holly und Hope wurden im Alter von 2 Wochen gemeinsam mit ihrer Mutter Honig wegen Überforderung abgegeben, kein Einzelfall. Im Januar kamen insgesamt neun Kaninchenkinder gemeinsam mit Mutter Zafira ins Tierheim.

Sehr schlimm traf es die beiden Angorakaninchen Curly & Curtis. Die Beiden wurden in einem Karton ausgesetzt gefunden. Beide sind in einem stark verwahrlosten Zustand stark abgemagert aufgefunden worden. Das Fell war stark verfilzt und sie zogen ganze Büschel am Rücken hinter sich her. Die Krallen waren so lang, dass diese sich bereits gebogen haben und Curlys rechtes Auge ist trüb. Mit großer Fürsorge wurden die Beiden im Tierheim gepäppelt und versorgt, einem Tierarzt vorgestellt und behandelt.

Weitere 15 Kaninchen musste das Tierheim Heilbronn aus schlechter Haltung holen und aufnehmen. Die Kaninchen lebten unversorgt, ohne Futter und Wasser, in kleinen verdreckten Ställen. Die Versorgung der Tiere ist immer mit immensen Tierarztkosten verbunden, so Anders.

„Alle Tiere werden im Tierheim behandelt, die Männchen kastriert. Viele Tiere müssen aufwändig gepflegt und wieder aufgepäppelt werden, bis an eine Vermittlung zu denken ist. Dazu kommen die Entwurmung und die zwei Impfungen. Zu den laufenden Kosten steigen nun auch die Futterkosten, da die Kaninchen täglich mit Frischfutter sowie getrocknetem Gemüse und Kräutern versorgt werden. Vor allem die Kaninchenkinder, die sich im Wachstum befinden, benötigen viel Futter” sagt Fischer.

Für die zahlreichen Kaninchen, die derzeit im Tierheim Heilbronn untergebracht sind, werden nun artgerechte und schöne Zuhause gesucht. Hierbei achtet das Tierheim darauf, dass pro Kaninchen mindestens 3 qm ebene Fläche dauerhaft zur Verfügung stehen. Kaninchen sind sehr soziale Tiere und dürfen nicht allein gehalten werden, auch artfremde Tiere sind kein Partnerersatz. Wichtig ist, dass den Tieren immer hochwertiges Heu sowie getrocknete Kräuter oder Gemüsemix und ausreichend frisches Wasser und Grünfutter zur Verfügung steht. Die Kaninchengehege müssen regelmäßig gesäubert werden.

Durchschnittlich werden Kaninchen ca. 9- 10 Jahre alt. Eine Anschaffung sollte wohl überlegt sein. Auch Tierarztkosten für die Impfungen sollten eingeplant werden. Das Tierheim berät Interessenten vor Ort bei der Adoption von Kaninchen und gibt Auskünfte zu Fütterung und Haltung. Auf Grund von Corona findet die Vermittlung aktuell noch mit Terminvergabe statt.

Wer den Kaninchen kein Zuhause geben kann aber dennoch helfen möchte, kann dies über eine Spende oder Patenschaft. Das Tierheim benötigt finanzielle Unterstützung bei der Versorgung und Behandlung der Tiere, da die Kosten kaum aus den laufenden Mitteln gestemmt werden können.

Zuletzt wurde für den Zwergkaninchenmann Henry gesammelt, der bei einer Firma im Industriegebiet Böckingen mit einer schlimmen Augenverletzung gefunden und noch am gleichen Tag beim Tierarzt vorgestellt wurde. Die Wunde an seinem rechten Auge musste genäht werden. Bei der Untersuchung wurde außerdem eine Verletzung an der linken Schulter gefunden, die ebenfalls versorgt und genäht werden musste. Die Kosten für die Untersuchung und OP mit anschließender Nachbehandlung beliefen sich auf circa 500 €. Das Tierheim möchte sich bei allen Spendern bedanken, die Henry unterstützt haben und seine Behandlung so möglich machten.

Auch Frischfutterspenden werden benötigt wie z.B. Karotten, Salat, Pastinaken, Kräuter und Karotten, die zu den Öffnungszeiten im Tierheim abgebeben werden können.